Zika-Virus könnte Hirntumoren aufhalten
Die 2016 aufgetretene Zika-Epidemie sorgte für zahlreiche Infektionen und ließ die Rate an Geburten von Kindern mit missgebildeten Gehirnen stark ansteigen. Genau dies soll aber in naher Zukunft als Therapie gegen gefährliche Hirntumore eingesetzt werden können.
Eine aktuelle Studie im „Journal of Experimental Medicine“ macht Patienten mit einem Hirntumor nun Hoffnung auf eine neue Therapiemöglichkeit. Die als Glioblastom bekannte Tumorerkrankung ist meist sehr aggressiv und führt zu einem schnellen Tumorwachstum. Klassische Krebstherapien können bei einem Hirntumor bislang nur wenig helfen, denn selbst aus kleinsten verbliebenen Krebsstammzellen kann in kurzer Zeit wieder ein neuer Tumor entstehen. Daher liegt das Gesamtüberleben nach fünf Jahren bei nur 5 Prozent.
Nun soll gerade das Virus, dass für starke Missbildungen am Gehirn ungeborener Kinder gesorgt hat, im Kampf gegen den Gehirntumor helfen. Möglich wird dies, das das Virus die Stammzellen von Nervenzellen zerstören kann und so das Wachstum des Tumors verzögern. Gesunde Hirnzellen werden vom Zika-Virus dagegen nicht attackiert. Bisher wurden lediglich Versuche an Mäusen durchgeführt, diese waren allerdings sehr erfolgreich.
Daher wird nun daran gearbeitet eine abgeschwächte Form des Zika-Virus im Kampf gegen einen Hirntumor nutzen zu können. Erste Tests an Menschen sollen schon in etwa 2 Jahren staffinden, so die beteiligten Forscher der Washington-Universität in St. Louis und der Universität von Kalifornien in San Diego.